Kunststoff 3D-Druck lernen
3D-Druck-Verfahren mit Kunststoffen bieten viele Möglichkeiten für Gewerbe. Kunststoffe werden immer häufiger aus erneuerbaren Materialien gewonnen. Sie werden für die Produktion von Prototypen, aber auch für Industrie- und Endprodukte verwendet. Die relativ kurzen Fertigungszeiten überzeugen dabei besonders.
Durch additive Fertigung können Unternehmen Innovationen schaffen, die bisher nicht möglich waren. So ist die Herstellung von Baugruppen in einem Produktionsprozess möglich.
Ausbildung für die 3D-Druck-Gewerbeberechtigung
Es braucht entsprechendes Know-how, sobald 3D-Drucke nicht mehr nur als Anschauungsmodelle dienen, sondern funktional 3D-Druckteile eingesetzt werden. Dafür ist eine Gewerbeberechtigung erforderlich (Eingeschränkte Befähigung).
Die vom Gesetzgeber geforderten unternehmerischen Fähigkeiten sind im Zuge der Gewerbeanmeldung auf geeignete Weise zu belegen (z.B. durch die Unternehmerprüfung, eine Selbstständigkeit in einem anderen Gewerbe oder andere Ausbildungen mit entsprechenden Inhalten aus dem Unternehmertraining). Die endgültige Entscheidung trifft immer die zuständige Gewerbebehörde.
Kunststoff 3D-Druck in drei Modulen
Kunststoff 3D-Druck Gewerbe - Basismodul
Im Basismodul können 3D-Druckanbieter:innen ohne facheinschlägige LAP die Voraussetzungen für den Einstieg in das Modul 1 erwerben. Für Lehrabsolventinnen und -absolventen im Bereich Kunststoffformgebung/Kunststofftechnik kann das Basismodul entfallen.
Grundlagen der Polymertechnik
Physikalische und chemische Grundlagen
- Herstellung der Kunststoffe
- Einteilung der Kunststoffe
- Eigenschaften von Thermoplasten, Elastomeren und Duroplasten
- Arten von Thermoplasten, Elastomeren und Duroplasten
- Arten und Funktionen von Additiven
- Lösungsmittel
Werkstoffkunde und Verfahrensgrundlagen
- Kunststoffverarbeitungsverfahren (Überblick)
- Kunststofferkennung
- Extrusion
- Photopolymerisation
- Qualitätssicherung
- Werkstoffprüfverfahren (Kenntnisse)
Kunststoff 3D-Druck Gewerbe - Modul 1
Im Kurs Ausbildung Kunststoff 3D-Druck-Gewerbe - Modul 1 lernen Sie neben den unterschiedlichen 3D Druck-Verfahren auch die dazugehörige Anwendersoftware kennen. Außerdem erfahren Sie für welche Einsatzgebiete sich die einzelnen Verfahren eigenen und was die Vor- und Nachteile davon sind. Ebenso lernen Sie die Bedeutung der Materialwirtschaft bei der Abhandlung von 3D-Druck Aufträgen kennen und vieles mehr.
Sie schaffen die fachlich technischen Voraussetzungen, um eine eingeschränkte Gewerbeberechtigung zu beantragen (Kunststoffverarbeiter, eingeschränkt auf das Betreiben von Kunststoff 3D Druckern zur Herstellung von Teilen aus bereitgestellten Datensätzen).
Kunststoff 3D-Druck Gewerbe - Modul 2
Im Kurs Ausbildung Kunststoff 3D-Druck-Gewerbe - Modul 2 lernen Sie Methoden der Material- und Oberflächenbehandlung in der Additiven Fertigung kennen. Außerdem erfahren Sie, wie Qualitätssicherungskonzepte im 3D Druck optimal und effizient eingesetzt werden können. Ebenso ist die funktions- und designorientierte Konstruktion von 3D Druck fähigen Bauteilen ein wesentlicher Inhalt dieses Kurses. Sie vertiefen die bereits in den vorherigen Modulen kennengelernten Themen rund um die Werkstoffkunde, Normen, rechtliche Vorgaben sowie dem Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Ideal für Personen, die 3D-Druck anbieten wollen
Die Ausbildung richtet sich vor allem an folgende Personen und Unternehmen:
- Startups, die 3D-Druck als Dienstleistung anbieten wollen
- Personen aus Industrie, Gewerbe und Handwerk, die 3D-Druck in der Produktion einsetzen wollen
- Personen, die 3D-Druck-Dienstleistungen ergänzend zu einer bestehenden Gewerbeberechtigung anbieten wollen
- Personen mit Lehrabschluss für Kunststoffformgebung/Kunststofftechnik, die eine Selbstständigkeit als 3D-Druck-Dienstleister planen
Teilnahmevoraussetzungen
Der Zugang zum Lehrgang ist ohne spezifische Vorbildung möglich. Personen ohne Lehrabschluss für Kunststoffformgebung/Kunststofftechnik absolvieren das Basismodul und erlangen damit die erforderlichen Einstiegsvoraussetzungen.