O-Ton Roman Szeliga:
Ja, ich find Humor ist so a bissl Doping für die Seele, ist irgendwie der Knopf, den man aufmachen kann, bevor der Kragen platzt. Groucho Marx hat einmal gesagt "Humor wirkt so wie Aspirin, nur schneller", und das stimmt. Das darf ich als Arzt sagen.
Moderator:
Für Roman Szeliga, Arzt und Mitbegründer der CliniClowns ist Humor der Schlüssel für ein zufriedenes Leben. Das Humor schon immer wichtig für die Gesundheit war, weiß auch WIFI-Coach und Lachtrainerin Monika Müksch.
O-Ton Monika Müksch:
"Humor": Das kommt von dem Wort "umor", das heißt "Flüssigkeit", ist lateinisch, und man war einmal der Ansicht, wenn die vier Körperflüssigkeiten Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle ausgewogen fließen, dann galt der Mensch als gesund. Also, an dem Begriff kann man sich vielleicht ein bisschen orientieren, was kann ich machen, um diese Gesundheit zu fördern, diese heitere Gelassenheit.
Moderator:
Müksch ist davon überzeugt, dass Humor einer der wichtigsten Faktoren ist, um gesund und erfolgreich durch den Alltag zu gelangen. Das beginnt bereits mit dem Aufstehen. Denn so wie man den Tag beginnt, so läuft er weiter.
O-Ton Monika Müksch:
Also: Gleich nach dem Aufwachen, nicht raus aus dem Bett, unbewusst, sondern mal kurz liegen bleiben, tief durchatmen, von mir aus ein zwei Dehnungsübungen machen und dann überlegen, wie will ich diesen Tag gestalten, wie will ich, dass die Energie an diesem Tag wird. Und dann zum Beispiel, dass kam auch von einer Teilnehmerin letzte Woche auf einem Seminar, ganz bewusst mit beiden Beinen auf die Erde stellen und aufstehen mit beiden Füßen, damit man ja nicht mit dem schlechten Fuß aufsteht. Ist auch eine lustige Idee. Ganz bewusst, beide Füße auf die Erde, aufstehen, dann gleich Fenster auf, den Tag begrüßen, egal ob die Sonne scheint oder der Regen. Freudig den Tag begrüßen und sagen: "Ja, heut wird ein guter Tag!"
Moderator:
Äußere Einflüsse, Erlebnisse und Dinge, die einem passieren, beeinflussen maßgeblich die Stimmung. Wichtig wenn man einen schlechten Tag hat, ist die richtige Perspektive. Für Monika Müksch kommt es dabei immer auf die Sichtweise an. Suchen Sie das Positive im Negativen.
O-Ton Monika Müksch:
Es sind ja nie die Probleme, die uns so fertigmachen, sondern die Art und Weise, wie ich mit den Problemen umgehe. Und einen sehr schönen Spruch gibt's von einem - Beispiel - Mann, schön angezogen, will in die Oper gehen, und es macht zack, und eine Taube macht ihr Geschäft auf seine linke Schulter. Jetzt hat er Wahlmöglichkeiten. Er kann sich furchtbar ärgern, oder er sagt: „Hmm, wie gut dass Kühe nicht fliegen können!“ Also es hätte viel schlimmer kommen können.
O-Ton Roman Szeliga:
Bei mir ist es irgendwie so, dass ich mir jeden Tag, wenn ich aufstehe, mir überlege, was kann ich heute lustiges, kreatives tun. Mittlerweile mache ich das sehr lange, das heißt, ich habe das schon ein bisschen in meinen Lebensrhythmus integriert, aber das Spannende ist ja, wenn man in den Spiegel schaut und hineinlächelt, ich verspreche Ihnen, da lächelt wer zurück.
Moderator:
Humor ist auch ein sehr gutes Mittel, um die Produktivität eines Unternehmens zu steigern. Denn wo man gerne arbeitet, arbeitet man auch gut. Wie man es schafft die Kollegen mit guter Laune anzustecken, verrät Monika Müksch.
O-Ton Monika Müksch:
Für mich ganz klar ein freundlicher Gutenmorgengruß mit einem freundlichen Gesicht. Nicht unbedingt ein lautes Lachen, ein freundliches Gesicht, ein netter Gruß mit einem kleinen vielleicht Witzchen, Anekdötchen, Geschichtlein, Slogan, also das wär schon mal eine tolle Idee. Oder ich bring den Kollegen, Kolleginnen irgendwas Nettes mit, muss ja nicht jeden Tag sein, aber einmal in der Woche zum Beispiel. Oder ich bestimme jemanden, der der Humorverantwortliche ist in dem ganzen Betrieb, das ist eine ganz gute Idee, dass jemand wirklich die Verantwortung hat, dafür zu schauen, dass der Humor sich dort ausbreitet. Oder man führt ein Anekdotenbuch, legt ein Buch auf und schreibt da lustige Sachen hinein, die man im Alltag erlebt. Und einmal im Monat trifft man sich bei Pizza oder sonstwo und liest sich daraus vor. Also, es gibt wirklich viele, viele Ideen, wichtig ist, dass sie zu einem selber passen.
Moderator:
Zu finden ist Humor überall. Weiß Monika Müksch die spezielle Lachseminare anbietet.
O-Ton Monika Müksch:
Bei einem dieser so genannten Lachseminare in einem Alterswohnhaus, wo wirklich viele Teilnehmer dabei waren, die sehr alt schon waren, da habe ich eine wunderbare Geschichte erlebt, die ich auch sehr gerne erzähle. Ich habe eine Lachyogaübung gezeigt, also die geht so, dass man die Daumen nach oben zeigt, so Number One, und sich angrinst. Das kann man auch im Spiegel machen. Das ist eine super Übung für in der Früh, um sich zu motivieren, zum Beispiel. Und ich erzähl das, und eine Teilnehmerin, die schon über neunzig war, sehr fit im Kopf, schaltet sich ein und sagt: "Frau Monika, das mach ich jeden Tag, wissen Sie." Sie hat Poldi geheißen. "Wissen Sie, wenn man so alt ist wie ich, dann weiß man ja nicht mehr, ob man in der Früh, wenn man aufwacht, noch leben tut. Also muss ich das sozusagen checken. Gehe ich ins Badezimmer, drehe das Licht auf, stelle mich vor den Spiegel und sag: 'Poldi, lebst du noch?' Und wenn ich dann sehe, dass ich noch lebe, dann zeige ich mir diese Daumen und sag 'Gott sei Dank!' und grinse mich an."
Moderator:
Also mit der richtigen Einstellung in den Tag starten, Kreativität und ein bisschen mehr Lachen wirken sich nicht nur positiv auf die Gesundheit aus, sondern machen auch die Arbeit um einiges interessanter.