Mit Lernen verbinden viele noch immer die Schulzeit, den Druck durch die Lehrer, schnelles Auswendiglernen in den Pausen. Heutzutage ist es immer wichtiger, auf dem neuesten Stand der Dinge zu bleiben, sein Wissen zu vertiefen, sich neuen Dingen zu öffnen und weiter zu lernen. Damit das auch Spaß macht, haben wir heute ein paar Tipps für Sie zusammengetragen.
Auch Andrea, die gerade für eine Prüfung lernt, hat so einige Probleme mit der Motivation.
O-Ton Andrea:
Immer, wenn ich für eine Prüfung lernen muss, wirkt der Stoff so umfangreich, ich weiß dann nicht, wo ich anfangen soll.
Unternehmensberaterin Mag. Birgit Freidorfer hält für das WIFI Seminare zum Thema richtiges und gesundes Lernen, kennt die Herausforderung und hat zu jedem Problem einen Tipp parat.
O-Ton WIFI-Trainerin:
Das wichtigste ist einmal, den Lernstoff in kleinere Portionen aufzuteilen. Dabei auch zu berücksichtigen, Pufferzeiten einzuplanen, am besten herzugehen mit dem normalen Terminkalender und zu schauen, bis wann muss dieser Stoff gelernt sein, bis wann ist die Prüfung.
Das klingt ja schon ganz gut, aber Andrea hat noch einen anderen Tick, der seltsamerweise immer dann auftritt, wenn sie lernen muss.
O-Ton Andrea:
Immer, wenn ich lernen muss, sind dann plötzlich alle anderen Dinge wichtiger, dann müssen bestimmte Sachen unbedingt erledigt werden. Ich fange sogar an, die Wohnung zu putzen, obwohl ich das hasse!
O-Ton WIFI-Trainerin:
So wird ja das Küche putzen zur Belohnung, wenn man sich vornimmt zu lernen und dann die Dinge sieht, die man sonst nicht allzu gerne macht. Mein Vorschlag ist, sich fixe Lernzeiten einteilen, ähnlich wie man in der Schule eben von 8 bis 12 Uhr weiß, das ist Lernzeit und danach gibt es eine andere Zeit, das auch mit dem Lenen ganz einfach so handzuhaben. Fixe Zeiten ganz einfach einplanen, indem Sie sagen, jeden Tag von 17 bis 18 Uhr 30 sich einen bestimmten Teil vorzunehmen.
Dabei aber die Pausen nicht vergessen.
O-Ton Andrea:
Wenn ich dann ein paar Stunden lerne, bin ich nachher immer total erschöpft und zu nichts mehr zu gebrauchen!
O-Ton WIFI-Trainerin:
Zum einen Mal ist es wichtig, dass Sie diese Lernpausen in erster Linie damit verbringen, dass Sie aufstehen von diesem gewohnten Platz und einmal weggehen, das heißt, dass Sie Abstand bekommen, bewegen Sie sich in dieser Zeit, vielleicht auch eine Kleinigkeit essen, nichts Beschwerliches, mal einen Apfel oder einen Müsliriegel und hier wirklich schauen, dass sie Abstand bekommen.
Und zwischendurch immer viel Trinken. Aber nicht nur Menschen wie du und ich und Andrea haben diese Probleme. Auch Spitzensportler müssen mal den inneren Schweinehund überwinden. Andre Pulec ist Eisschnellläufer und macht die Ausbildung zum diplomierten Wellness- und Fitnesstrainer.
O-Ton Andre Pulec:
Manchmal muss man da schon die Zähne zusammenbeißen, weil man auch etwas erreichen will, dann geht man hin und meist macht’s ja auch Spaß.
Unterkriegen lässt sich der Spitzensportler weder beim Wettkampf noch beim Lernen.
O-Ton Andre Pulec:
Man bereitet sich mit dem Training auf einen speziellen Wettkampf vor, und so ist das auch mit dem Lernen, dass man sich auf eine Prüfung vorbereitet. Vielleicht schwächelt man dann teilweise im Unterricht, aber dann zu den wichtigen Prüfungen ist man doch da.
Egal ob Spitzensportler oder nicht, Birgit Freidorfer hat für uns alle noch ein paar spezielle Tipps gegen die Lernmüdigkeit:
O-Ton WIFI-Trainerin:
Wenn man jetzt in so einem Tief ist, das ist sehr häufig nach der Arbeit, gibt es die große Verlockung, sich hinzulegen und gar nicht mehr aufzustehen, das ist aber in den meisten Fällen sehr kontraproduktiv. Hier bieten sich einfache kurze energetische Übungen an: Da gibt’s zum Beispiel Abklopfübungen, einfach hinstellen, die Arme abklopfen, die Beine abklopfen. Gesäß abklopfen, den Brustbereich abklopfen, selbst den Kopf locker abklopfen, und die Ohren auszupfen. Da nimmt man das Ohr in Daumen und Zeigefinger oder Mittelfinger und knetet und drückt und zieht und das durchaus ein zwei Minuten, damit werden die gesamten Energiebahnen des Körpers sehr gut aktiviert und es kommt ganz einfach frischer Sauerstoff auch durch den Körper.
Mit diesen ganzen Tipps sollte es dann kein Problem sein, das Lernpensum zu schaffen. Nur hinsetzen muss man sich selber, denn die "Schulglocke" gibt es im Erwachsenenleben zum Glück nicht mehr!